Auch dieses Jahr ging es für die Damen 1 wieder ins Trainingslager nach Sensenstein bei Kassel. Der herbstglühende Kaufhunger Wald empfing uns am letzten Oktober-Wochenende, auch wenn das Wetter eher kühl war.
Mit dabei waren diesmal acht Spielerinnen der Damen-1-Mannschaft, natürlich Trainer Andi und unsere beiden Maskottchen Mia (5) und Anton (3) durften auch nicht fehlen. Da leider Gitana und auch Bianca nicht mitfahren konnten, wurden wir von Melina aus der Damen 2 unterstützt und auch Andreas Tochter Isi – ehemalige D1-Spielerin, die wir in der laufenden Saison eigentlich auf der anderen Seite des Netzes bei Bad Soden begrüßen dürfen, war mit von der Partie. Komplettiert wurde die Truppe durch Jasmin (11), Andreas zweite Tochter.
Freitagabend trudelten alle Fahrgemeinschaften ein. Die Zimmer, von denen wir diesmal mehr als genug hatten, wurden verteilt. Ob die Sensensteiner Raumverteiler noch einen riesigen Fan-Tross eingeplant oder sich einfach nur verzählt hatten, sollte ihr ewiges Geheimnis bleiben.
Nach dem Abendessen gingen wir nahtlos ins gesellige Beisammensein über. Wie üblich wurde der “Fahrplan“ für die nächsten beiden Tage besprochen und als das geklärt war, konnten wir uns endlich an den mitgebrachten Süßigkeiten stärken und eine lustige Runde IDENTIK spielen. Hier offenbarten sich wieder einmal die verborgenen künstlerischen Fähigkeiten der Mannschaftskolleginnen. Das ganze wurde untermalt vom Sound der jungen Hip-Hop-Truppe, die im gleichen Haus wie wir übernachtete und unten in der Aula noch ihre Auftritte probte.
Spätestens um Mitternacht hieß es „Licht aus“. Morgen würde uns ein straffes Programm mit harten Trainingseinheiten erwarten.
Samstag, 29.10. – Fotoshooting und baggern, baggern, baggern
Der heutige Schwerpunkt galt der Annahme und der Abwehr, doch bevor wir baggern, hechten und kratzen konnten, was da Zeug hielt, hieß es: Fotoshooting!
Bei klamm-kaltem Wetter modelten wir todesmutig im Freien für ein Mannschaftsbild. In der Halle ging es gleich weiter, galt es doch die neuen VCL-Trainingslager-T-Shirts gekonnt in Szene zu setzen. Jenny, unsere Fotografin, legte sich ins Zeug und wir ebenso, und so waren bald alle Bilder im Kasten.
Endlich fiel dann auch der Startschuss zum eigentlichen Training. Jenny wärmte uns mit einem super Krafttraining auf und Trainer Andi hatte mal wieder ein ansprechendes Programm ausgearbeitet, das uns die nächsten 1 ½ Tage fordern sollte.
Obwohl die Hip-Hop-Jugend heute morgen abgereist war, hatten wir die Halle nicht für uns allein. Eine Prinzengarde aus dem nahen Kassel gesellte sich zu uns und belegte ein Drittel der Halle. So trainierten wir hart, immer begleitet von den rhythmischen Klängen von “Ghostbusters“, “Fluch der Karibik“, Madonnas “Like a Prayer“ und anderen mehr oder weniger karnevalesken Songs, unter denen die gelenkigen Mädels der Prinzengarde ihre tänzerischen Fähigkeiten zur Vollendung brachten.
Die ständige Musik- und Tanzberieselung ließ uns natürlich nicht kalt – und so übten dann einige Spielerinnen nach der Mittagspause auch gleich einen eigenen Tanz ein: den “Glow“, Spielführerin Urs. machte es vor und wer wollte, tanzte gleich mit: „Rechts, links, große Sonne, kleine Sonne, und von vorne“. Geschmeidig bewegten wir uns im Einklang mit der Musik – doch allzu schnell rief Trainier Andi uns mit ernster Mine wieder in die Realität und weiter ging es: baggern, hechten, kratzen.
Eine kurze Kaffeepause war uns noch vergönnt, dann ging es an die letzte Trainingseinheit am Samstag. Und gegen 18 Uhr stand der letzte Programmpunkt an: Das bitter benötigte Entspannen und Ausdehnen. Leider wurden die sanften Wellness-Klänge, die uns zur Untermalung dienten, von der doch recht lauten Musik der Prinzengarde übertönt. So richtig entspannend war es also nicht. Doch wenigsten bei einem fruchtete diese letzte Trainingseinheit: Klein-Anton schlummerte nach den 20 Minuten selig und zufrieden auf seiner Matte. Caro und Andi standen ganz gerührt dabei – so war es also, wenn ihr kleiner Junge mal schlief ...
Nach dem Abendessen – wir speisten im „Vereins-Raum“ neben der Mensa – schleppten wir uns unter die Duschen bzw. ins Schwimmbad. Bald waren die Lebensgeister wieder erwacht und alles versammelte sich erneut um den großen Tisch, der sich unter Süßkram wieder nur so bog – gut so, denn nach so einem anstrengenden Tag hatten wir alle trotz der vielen Essenseinheiten schon wieder Hunger. Doch als aller erstes wurde eine Flasche Sekt geköpft und wir stießen auf den gelungenen Volleyball-Tag an. Trainer Andi wirkte recht zufrieden – wir waren stolz auf uns. Einen Trainer zufrieden zu stellen, ist schließlich kein leichtes Unterfangen.
Diesmal klang der Abend mit einer lustigen Runde „Tabu“ aus. Die Wortgewandtheit ging dabei dem einen oder anderen verloren und so kam es, dass dann zum Beispiel ein “Verb“ in Ermangelung dieses geläufigen Fachbegriffs als “Tu-Wort“ bezeichnet wurde.
Bevor es ins Bett ging, wurde noch einmal die Zeitumstellung thematisiert – eine Stunde zurück ! – wäre ja noch schöner, wenn morgen jemand zu früh am Frühstückstisch sitzen würde.
Sonntag, 30.10. – Endspurt
Am Morgen stellte sich heraus, dass für einige die eine Stunde mehr Schlaf immer noch zu wenig gewesen war. Mit müden Augen hingen sie am Frühstückstisch.
Das für heute geplante Trainingsspiel mit einer Kassler Mannschaft viel leider aus. Das Team war krankheits- und verletzungsbedingt geschwächt. So gab es für uns noch eine lockere Trainingseinheit bis zum Mittagessen, bei der wir uns allerdings doch schon ziemlich quälten. Der gestrige Tag stecke noch in den Knochen und die meisten waren denn auch nicht mehr ganz so spritzig. – Im Gegensatz zu der Prinzengarde. Die gaben noch mal alles und in einer unserer kurzen Trainingspausen schauten wir ganz gebannt zu, wie die Mädels scheinbar schwerelos in der Luft schwebten, die Beine mühelos über Kopfhöhe schwangen und auch sonst eine flotte Figur abgaben. Danach war die lustige Idee, die Prinzengarde mit unserem “Glow“ zu einem Dance-Battle herauszufordern sofort im Keim erstickt. Obwohl wir ihn immer noch gut drauf hatten – ehrlich! Große Sonne, kleine Sonne ...
Die eine oder andere Blessur holten wir uns an diesem Tag noch ab, dann hieß es endlich abbauen und noch ein letztes Mal entspannen. Diesmal mit 15 Minuten progressiver Muskelrelaxation nach Jacobson – ohne die laute Musik der Prinzengarde. Die waren nämlich schon fertig. Gelockert und gelöst ging es unter die Dusche. Noch schnell Autos bepackt und gegen 15 Uhr befanden wir uns auf dem Rückweg. Erschöpft, unsere Wunden leckend aber glücklich.
Vielen Dank noch mal an Andreas für dieses super Trainingslager. Mögen wir auch das ein oder andere Mal geflucht haben, wir haben es genossen!
Mit dabei waren: Andrea, Anne, Caro, Ceci, Galina, Isi, Jenny, Melina, Michi, Urs., Trainer: Andreas, Maskottchen: Mia und Anton und Jasmin.