Ende Oktober hieß es für die Damen 1 mal wieder: Auf ins Trainingslager.
In Sensenstein erwartete uns ein intensives Volleyball-Programm mit schweißtreibenden Übungseinheiten. Ein Trainingsspiel, viel zu Essen und noch mehr Spaß rundeten das Ganze ab.
Es war anstrengend - hat sich aber gelohnt!
Freitag 30. Oktober 2015 – Ankunft und Stärkung für morgen
Heute hieß es Taschen gepackt, Autos beladen und auf in den hohen Norden nach Sensenstein. Das jährliche Trainingslager-Wochenende für die erste Damenmannschaft des VC Liederbach stand an. Die komplette Mannschaft war dabei – fast. Leider fehlte Mitspielerin Gitana. Dafür wurden wir durch Ricka von den Damen 2 unterstützt. Mit von der lustigen Landpartie und unersetzlich waren natürlich auch Trainer Andi sowie Co-Trainerin Linda. Komplett wurde das Team durch die Jüngsten im Bunde: Mia (4) und Anton (2) sind nicht nur die Sonnenscheinchen von Papa Andi und Mama Caro sondern halfen auch tatkräftig beim Training mit und unterstützen unter anderem als Ballholer und -anreicher.
Verschiedene Fahrgemeinschaften machten sich auf den Weg nach Kassel und gegen 16 Uhr waren denn auch fast alle in Sensenstein eingetroffen. Schnell wurden die Zimmer verteilt (von Urs. liebevoll gestaltete Namensschilder zierten die Türen), Betten bezogen und Klamotten und persönliche Dinge so verteilt, dass es wohnlich und einladend aussah. Dann gab es auch schon Abendessen. Die Mensa teilten wir uns mit einer Gruppe Wellness-Damen und gefühlt 100 Fußball-Jungs. Alle langten kräftig zu, denn die frische Waldluft machte hungrig. Danach ging’s in unseren persönlichen Gruppenraum. Hier wurde erst mal der morgige Tag besprochen. Und schnell wurde klar, worum es an diesem Wochenende wirklich geht: ums Essen. Ein eng getakteter Zeitplan, von Frühstück über Mittagessen, Kaffee und Kuchen bis zum Abendessen erwartete uns. Trainer Andi blieb nicht viel Spielraum, doch es gelang ihm drei Trainingseinheiten geschickt drum herum zu verteilen. Nachdem das geklärt war und inzwischen auch die letzten Mannschaftsmitglieder eingetroffen waren, gingen wir endlich zum Hauptteil des Abends über, dem gemütlichen Beisammensein.
Da das Abendessen ja nun auch schon wieder eine gute Stunde her war und keiner später mit knurrendem Magen ins Bett gehen sollte, wurden erst einmal die wichtigsten Grundnahrungsmittel auf den Tisch gelegt: Schokolade, allen voran Schokobons, die mit ihrem hohen Milchanteil ein wichtiger Calciumlieferant sind. Für die Vitaminzufuhr süße und saure Fruchtgummis. (Die DGE empfiehlt hier ja „5 am Tag“, aber wir als Leistungssportler brauchen deutlich mehr.) Und nicht zu vergessen Salzstangen! Morgen würden wir schließlich ziemlich ins Schwitzen geraten, da sollte der Natrium-Haushalt schon mal aufgefüllt sein. So gut versorgt ging es dann ans lustige Begriffe-Raten mit „Activity“. Schnell erwies sich, wer zu fortgeschrittener Stunde noch (um die Ecke) denken konnte. Und in der Kategorie „Malen“ zeigte sich, dass an dem einen oder anderen Mannschaftsmitglied doch ein zweiter Picasso verloren gegangen war. Ich möchte aus den vielen Kunstwerken, die an diesem Abend entstanden, nur Evas „Nähmaschine“ (Begriff: Nadelöhr) und Andreas „Eichhörnchen auf Ast“ sowie „Walross im Wasser“ hervorheben, die beide dem Lexikon „Brehms Tierleben“ hätten entsprungen sein können.
Nach und nach verabschiedeten sich die ersten und gegen Mitternacht lagen alle in den Betten. Schließlich wussten wir, der morgige Tag würde kein Zuckerschlecken werden: Um 8 Uhr war Frühstück angesagt und gegen 12:30 Uhr wartete schon das Mittagessen auf uns. Wir mussten ausgeruht sein!
Samstag 31. Oktober 2015 – wenn Volleyballer Volleybälle ballern
Nach einer – für einige doch zu kurzen Nacht – hieß es gegen 7:30 Uhr aufstehen, anziehen und los zum Frühstück. Um 9:15 Uhr standen wir alle pünktlich umgezogen in der Halle. Als erstes stand ein kurzer Fotoshoot an, um die neue VCL-Trainingslager-T-Shirt-Kollektion vorzustellen. Wir performten vortrefflich, sehr zum Gefallen der Fotografin, und ich verrate hier nicht zu viel, wenn ich jetzt schon sage, dass wir am Ende des Wochenendes alle ein Bild bekommen haben.
Dann konnte endlich die erste Trainingseinheit starten: Kraft, Ausdauer, Ballgefühl und -technik – Andi und Linda schonten uns nicht und so waren wir denn zum Mittagessen alle wieder gut hungrig. Mit dem Duft hart arbeitender Menschen an uns betraten wir den Essensraum. Die Fußball-Boys waren schon da, ebenso die Wellness-Damen. Wir beluden uns die Teller und füllten die Bäuche. Danach konnten wir noch die herrliche Herbstsonne und die frische Luft genießen und versuchen, irgendwo auf dem schönen Gelände einen soliden Handy-Empfang zu finden.
Um 13:30 Uhr ging es gut ausgeruht in die nächste Runde. Jetzt hatten wir auch die komplette Drei-Felder-Halle für uns, denn die Fußballer reisten ab. Ein hartes Programm forderte uns drei Stunden lang ohne Unterlass. Einzig Mias und Antons Possen zauberten ab und zu ein Lächeln auf das finstere Gesicht unseres Trainers. Erschöpft aber glücklich ging es am Nachmittag in eine kurze Kaffeepause, natürlich mit Kuchen, bevor wir dann unsere letzte Trainingseinheit antraten. Noch einmal anderthalb Stunden alles geben. Um halb sieben war Feierabend. Stöhnend und ausgepowert schleppten wir uns erst zum Abendessen, dann unter die Duschen. Das warme Wasser weckte die Lebensgeister erneut und schon bald fanden sich alle wieder im Gruppenraum ein. Diesmal stand Selbstoffenbarung mit dem Spiel „Privacy“ auf dem Programm. In einer sehr lustigen Runde kamen so manche persönlichen Dinge ans Licht und als sich wieder die ersten auf die Zimmer zurück zogen, wussten wir nun auch, warum ....
Da der Tag doch recht anstrengend gewesen war, lagen gegen Mitternacht wieder alle in den Betten.
Spruch des Tages: „Wenn ich draufhaue, glitzert es bei euch!“ (Eva)
Sonntag 1. November 2015 – heute glitzert es so richtig
Die Nacht war zum Leidwesen der meisten nicht ganz so ruhig, wie erhofft. Gegen halb vier lärmte eine Horde anderer und älterer Jugendherbergsgäste im Gang. Ceci quälte sich unter Schmerzen tapfer aus ihrem Bett, um die Nachtruhe der Mannschaft zu verteidigen. Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön dafür, Ceci!
Denn auch heute mussten wir wieder früh raus. Die Zimmer sollten schon um 9 Uhr Besenrein übergeben werden. Der ein oder andere hätte sich wohl gerne selbst übergeben am morgen. Alle Knochen taten weh und jetzt offenbarten sich die ganzen Ausmaße des gestrigen Tages: Aufgeschlagene Knie mit anschließender Fettschürze, angeknackste Finger, Blasen an den Füßen, blaue Flecken an jeder erdenklichen Stelle des Körpers. Mit schmerzenden Muskeln schleppten wir uns zum Frühstück, diese Trainingseinheit wollte keiner auslassen. Um 9:15 Uhr waren wieder alle in der Halle versammelt. Etwas ruhiger als gestern ging es an die Bälle. Trainer Andi freute sich heute schon über kleine Erfolge und wir zogen nochmal so halb richtig durch bis 11:30 Uhr. Schließlich stand nach dem Mittagessen ein Trainingsspiel gegen eine Kasseler Mannschaft aus der Bezirksoberliga an. Als wir uns dann Richtung Mensa schleppten, betrat unser Gegner die Halle: hochmotiviert, frisch und ausgeruht und alle ungefähr zwei Köpfe größer als wir (in der motivierenden Ansprache unseres Trainers vor dem Spiel als „Gardemaß“ bezeichnet). Wir beluden uns erst einmal großzügig unsere Teller, denn „voller Bauch studiert vielleicht nicht gerne“ aber mit leerem Magen spielt es sich auch nicht gut.
Als wir wieder mit gut erwärmten und gedehnten Magenmuskeln in die Halle schlurften, spielten sich die Kasselerinnen voller Elan ein. Wir schauten kurz zu und griffen dann selbst zu den Bällen. Jetzt hieß es noch mal Zähne zusammen beißen und alles geben. Und tatsächlich konnte die Mannschaft unisono ihren inneren Schweinehund überwinden. Schmerzen und Blessuren waren vorübergehende vergessen und das gestrige Training zahlte sich aus: Block und Blocksicherung, Annahme, Angriff und Aufgaben – es glitzerte so richtig und am Ende gewannen wir verdient 3:1. Ein schöner Abschluss für zwei harte Trainingstage!
Jetzt hieß es nur noch abbauen, noch einmal Kaffee und Kuchen genießen, duschen und ab auf die Autobahn. Ein letztes Gruppenbild und eine emotionale Verabschiedung – schließlich würden wir uns erst morgen Abend im Training wieder sehen – und dann machten sich alle auf den Weg nach Hause.
Resümee: Es war ein anstrengendes aber schönes Wochenende, das uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich weit nach vorne gebracht hat. Vielen Dank noch mal an unseren Trainer Andi, der sich wirklich ein tolles Programm ausgedacht hatte und natürlich auch an Co-Trainerin Linda, die ihn tatkräftig unterstützt hat.
Mit dabei waren : Andrea, Anne, Bianca, Brenda, Caro, Ceci, Eva, Galina, Isi, Jenny, Louisa, Michi, Sarah, Urs. und Ricka. Trainer: Andreas, Co-Trainerin: Linda, Maskottchen: Mia und Anton.