Am letzten Spieltag des Jahres - gleichzeitig auch erster Spieltag der Rückrunde - hatten wir die Mannschaften aus Goldstein und Zeilsheim zu Gast in Liederbach. Beide Mannschaften konnten wir in der Hinrunde jeweils nur in knappen Fünf-Satz-Matches schlagen. Das ließ enge und umkämpfte Spiele für diesen Heimspieltag erwarten.
Leider standen uns mit Karsten - wegen gerade erlangter Vaterfreuden (Glückwunsch von dieser Stelle!!) -und Marcel - kränkelnd - gleich zwei unserer etatmäßigen Außenangreifer an diesem wichtigen Spieltag nicht zur Verfügung.
Im ersten Spiel traten wir gegen den VfL Goldstein an. Der Trainer schickte uns in ungewohnter Aufstellung in den ersten Satz. Man merkte, dass wir in dieser Formation selten zusammengespielt und Trainingsrückstand in Sachen Laufwege und Abstimmung hatten. Entsprechend unsicher wirkte unser Spiel zu Beginn des Satzes. Das konnten die Goldsteiner nutzen, um sich einige Punkte Vorsprung zu erarbeiten. Gegen Mitte des Satzes stabilisierte sich unser Spiel. Eine Aufschlagserie von Basti brachte uns von einem 5:11 Rückstand bis zum 11:11 an die Goldsteiner heran. Allerdings wollte uns der Führungspunkt – noch – nicht gelingen. Aber wir waren zumindest wieder in Schlagdistanz und hatten unsere Laufwege soweit verinnerlicht, dass wir uns nun mehr auf das eigene Spiel konzentrieren konnten. So konnten wir bei 18:17 erstmals die Führung übernehmen und gleich bis zum 21:17 ausbauen. Diesen Vorsprung hielten wir bis zum Satzende (25:22).
Um den Druck über die Außenpositionen zu erhöhen, änderte der Trainer die Aufstellung und schickte Basti und Olaf nach außen. Sebi übernahm neben Markus die Position im Mittelblock. Michael als Steller und Georg über Diagonal vervollständigten die neue Anfangsaufstellung. Die Taktik schien im zweiten Satz voll aufzugehen. Von Anfang an konnten wir uns Punkt für Punkt absetzen. Unsere Angriffe kamen gegen einen indisponierten Block der Goldsteiner oft zu direkten Punkten, die auch von der im Vergleich zum Block besser funktionierenden Feldabwehr der Gegner kaum zu verhindern waren. Selten machte Angreifen so viel Spaß wie in diesem Spiel! Von Anfang an erzielten wir im Schnitt jeweils doppelt so viele Punkte wie die Goldsteiner. So baute sich unser Vorsprung von 4:2 über 11:6 und 14:7 bis zu einem souveränen 18:9 aus. Zum Satzende hin verließ uns ob des beruhigenden Vorsprungs etwas die Konzentration und damit einhergehend die Konsequenz im Abschluss. Dennoch ging der zweite Satz mit großem Vorsprung (25:15) an uns.
Den dritten Satz - nun wieder mit Yoshi als Steller und Phillip im Mittelblock - starteten wir noch dominanter. Bereits in der dritten Aufschlagrotation lagen wir mit 13:3, wenig später mit 16:5 in Front. Allerdings spielten wir in der Folge nicht so konsequent weiter und erlaubten dem Gegner einige Punkte in Folge, so dass der Vorsprung dahinzuschmelzen drohte - vom Gegner zumindest halbiert wurde (17:12). Das war es dann aber auch für die Goldsteiner. Denn nun waren wir wieder voll im Spiel, konnten unsere Stärken in viele direkte Punkte umsetzen und dabei zusehen, wie der Widerstand der gegnerischen Mannschaft zusammenbrach. Mit 25:14 brachten wir diesen Satz am Ende doch souverän nach Hause und schafften somit einen unerwartet klaren Drei-Satz-Sieg gegen die Goldsteiner.
Und hier ein paar Fotos dazu, die Michael P gemacht hat.
Ob die Zeilsheimer es uns im zweiten Spiel genau so leicht machen würden? Eine Woche zuvor hatten wir sie - da noch mit Karsten - nur ganz knapp in fünf Sätzen (den Entscheidungssatz mit 15:13 Punkten) bezwungen.
Schnell merkten wir, dass dieses zweite Spiel schwerer werden würde. Die Ballwechsel dauerten deutlich länger, der gegnerische Block war effektiver, die Feldabwehr beweglicher als beim vorherigen Gegner. Dennoch starteten wir gut in den ersten Satz und lagen fast durchgängig mit ein, zwei Punkten vor den Zeilsheimern. Diesen Vorsprung konnten wir in der zweiten Satzhälfte ausbauen und lagen zwischenzeitlich mit 20:13 in Führung. Der Satz schien gelaufen. Doch nun zeigte sich der Kampfeswille des Gegners, der den Satz noch nicht abgeschrieben hatte. Mit einer unerwarteten Punkteserie schafften es die Zeilsheimer, bis auf 20:19 aufzuschließen. Das stiftete doch einige Verunsicherung in unseren Reihen. Die Annahme wackelte gehörig. Der Zuspieler hatte Mühe, die unpräzisen und mehrfach von der Annahme zu flach und zu nah ans Netz gespielten Bälle, zu verwerten. Zu allem Überfluss vergaben wir die wenigen Angriffschancen, die wir dennoch hatten, leichtfertig. Zum Glück gelang uns direkt im Anschluss an diese Aufholjagd eine eigene Serie druckvoller Aufschläge, die wiederum die Zeilsheimer in Bedrängnis brachte und uns den Satzgewinn sicherte (25:20).
Nun waren die Zeilsheimer aber so richtig wach und motiviert. Sie starten besser in den zweiten Satz und hatten schnell einen kleinen Vorsprung, den sie zur Satzmitte auf sechs Punkte ausgebaut hatten (13:7). Dieses Mal war es an uns, sich wieder heranzukämpfen. Wir schafften nicht nur den Ausgleich, sondern sogar die 20:19 Führung. Das war es dann aber auch. Uns gelang kein weiterer Punkt in diesem Satz. Zeilsheim schaffte es wieder, uns mit druckvollen Angriffen dermaßen in die Defensive zu drängen, dass keine direkten Angriffspunkte möglich waren. Der gegnerische Doppelblock stand gut. Unsere gelegten Bälle - oft genug sichere Punkte - wurden, egal ob kurz oder lang gespielt, von den Zeilsheimern sämtlichst erlaufen. Da bereits beide Auszeiten in der Phase unseres ersten Rückstands verbraucht waren, hatte der Trainer wenig Möglichkeiten zur Einflussnahme. Auch zwei vom Trainer initiierte Auswechslungen brachten die Zeilsheimer nicht aus dem Rhythmus. So ging der Satz am Ende mit 25:20 an den Gegner.
Die Sätze drei und vier verliefen nahezu identisch. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Die Führung wechselte hin und her. Die Zeilsheimer agierten zunehmend aggressiver, kommentierten nahezu jeden Punkt. Man merkte, wie wichtig ihnen ein Sieg in diesem Duell gegen uns war. Dieses unschöne, ja in Teilen unsportliche Verhalten, konnte der Schiedsrichter auch mit mehrfacher Ermahnung nicht stoppen, so dass er sich genötigt sah, die gelbe Karte zu ziehen.
Das alles schien aber eher uns, als die Zeilsheimer aus dem Konzept zu bringen. Jeweils in der Endphase des Satzes fehlte uns die notwendige Konsequenz, um die entscheidenden zwei Punkte selbst zu machen. Im dritten Satz lagen wir mit 23:22 vorne, um dann mit 25:23 (aus Sicht Zeilsheim) den Satz zu verlieren. Im vierten Satz war es ein 23:23 Ausgleich, bevor die Zeilsheimer die letzten beiden Punkte machten und auch diesen Satz mit 25:23 zu gewinnen. Damit ging das Spiel mit 3:1 Sätzen an Zeilsheim. Bei drei derart knapp verlorenen Sätzen war dies eine ziemlich unglückliche Niederlage. Zumindest ein weiterer Satzgewinn (gleichbedeutend mit zumindest einem Spielpunkt gemäß neuer Zählweise) wäre verdient gewesen! Schade um diese verpasste Chance!
Da Bornheim unerwartet beide seiner Spiele gewinnen konnte, schoben sie sich in der Tabelle noch an uns vorbei, so dass wir ein eigentlich erfolgreiches Jahr (bereits fünf Siege in der aktuellen Saison - im letzten Jahr hatten wir gerade einmal zwei Siege bis zum Jahresende geschafft) nun doch auf dem siebten Platz beenden.
Es spielten: Basti, Enrico, Frederic, Georg, Markus, Martin, Michael, Olaf, Philipp, Sebi, Yoshi
Coach: Matthias
Hinter uns liegt ein ereignisreiches Jahr. Dank einer sehr guten Rückrunde konnten wir die Vorsaison im Mittelfeld der Tabelle beenden. Leider gingen uns zum Saisonende gleich mehrere Youngstars verloren. Der ohnehin schon kleine Kader war damit auf ein Maß geschrumpft, der den Fortbestand der Mannschaft und die Teilnahme am Ligabetrieb gefährdete. Mitten in diese Phase der Ungewissheit kam die Anfrage vom FVV, ob man nicht gemeinsam eine Mannschaft stellen könne. Dank des Zusammengehens mit dem FVV haben wir die Personalprobleme überwunden. Sowohl das Training als auch die Spieltage machen mit einem großen Kader einfach mehr Spaß! Die bisher fünf Siege zeugen vom sportlichen Erfolg dieser gemischten Mannschaft und lassen auf weitere schöne und erfolgreiche Spiele im nächsten Jahr hoffen...